Beschreibung / Werkstoff
Kunststoffmodifiziertes, 1-komponentiges Zementmörtel-Trockengemisch (PCC) mit Silicafume-Zusatz. Durch Zugabe von Wasser lässt sich eine gut zu verarbeitende Ausgleichsspachtelmasse für Betonoberflächen herstellen.
Entspricht den Anforderungen der Klasse R 2 nach EN 1504-3; Produkte und Systeme für den Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken Teil 3 (statisch und nicht statisch relevante Instandsetzung), Instandsetzungsverfahren 3.1, 3.3, 4.4, 7.1, 7.2, sowie der ÖVBB Richtlinie, "Erhaltung und Instandsetzung von Bauten aus Beton und Stahlbeton“.
Zusätzliche Anforderung an den Instandsetzungsmörtel bei besonderer Exposition und Belastung.
Verwendungszweck
Zur Egalisierung, bzw. Ausgleichsspachtelung von senkrechten und waagrechten Betonoberflächen, ferner zum Schließen von Lunkern und Poren.
Im Hochbau können mit Disbocret Mörtel 620 im Dünnschichtverfahren Betonflächen egalisiert und geebnet werden. Schalungsverwerfungen werden weitgehend ausgeglichen.
Auch zum Schutz tausalzgefährdeter, bzw. angegriffener Sichtbetonflächen.
Der Mörtel ist nicht geeignet zur rostschützenden Überdeckung von freiliegendem Bewehrungsstahl.
Instandsetzungsmörtel/Feinmörtel dürfen gem. ÖVBB Richtlinie nur für statisch nicht relevante Anwendungen eingesetzt werden.
Eigenschaften
Schichtdicke: 2 - 3 mm pro Arbeitsgang.
Werden Haftzugwerte von 1,5 N/mm² oder darüber verlangt, ist eine Schichtdicke von mind. 2 mm einzuhalten.
- Einfache und verarbeitungsfreundliche Applikation;
- 1-komponentig;
- Manuell verarbeitbar und spritzbar;
- Wird nur mit Wasser angemengt;
- Ausgezeichnete Haftung;
- Hervorragende Nachbearbeitungseigenschaften;
- Hohe Frosttausalzbeständigkeit XF 4;
- Geprüft nach ÖVBB Richtlinie.
Farbtöne
Grau.
Prüfzeugnisse/Zulassungen
- Materialprüfanstalt Hartl GmbH, Staatl. akkreditierte Prüf- u. Überwachungsstelle für das Bauwesen; Prüfung gemäß ÖVBB Richtlinie "Erhaltung und Instandsetzung von Bauten aus Beton und Stahlbeton" Ausgabe 2007, Gütezeichen ÖBV und EN 1504-3.
- Das Produkt Disbocret Mörtel 620 ist bei der Österreichischen Bautechnik Vereinigung (ÖBV, www.bautechnik.pro) als Instandsetzungsmörtel R2, XF4 gemäß Pkt. 6.8.1.2 der ÖBV-Richtlinie "Erhaltung und Instandsetzung von Bauten aus Beton und Stahlbeton" gelistet.
Verpackung / Gebindegrößen
25 kg.
Lagerung
Im Originalgebinde trocken mind. 12 Monate lagerfähig.
Qualitätssicherung
Hochwertige Produkte bedürfen einer strengen Kontrolle von Rohstoffen und deren Verarbeitung. Hauseigene Chemiker stellen diese Qualität von Eingang bis Ausgang der Ware sicher. AvenariusAgro produziert nach dem TÜV-geprüften und zertifizierten Qualitätsmanagementsystem ISO 9001-2015 und wurde mit dem Responsible Care Zertifikat ausgezeichnet.
Verbrauch
Ca. 1,6 kg/m² je mm Schichtdicke.
Mischungsverhältnis
100 Gewichtsteile Disbocret Mörtel 620, 18 Gewichtsteile Wasser, das sind ca. 4,5 l Wasser auf 1 Sack (= 25 kg) Disbocret Mörtel 620.
Dichte
Festmörteldichte-28d [kg/m³]: 1903.
Topfzeit
- Bei 5°C: 1,5 Stunden;
- Bei 20°C: 1 Stunde;
- Bei 35°C: ½ Stunde.
Kapillare Wasseraufnahme
≤ 0,5 kg*m-2*h-0,5.
Brandverhalten
Euroklasse A1.
Druckfestigkeit
44,7 MPa.
E-Modul
Ca. 15 GPa.
Maximale Korngröße
0,5 mm.
Chloridionengehalt
≤ 0,05 %.
Eindringen von Chloridionen: ≤ 0,6 % der Zementmasse (Zone 8-10 mm).
Freies Schwinden nach 90 d
≤ 1,2 mm/m.
Gefährliche Substanzen
Übereinstimmung mit 5.4.
Karbonatisierungswiderstand
Bestanden.
Haftvermögen
≥ 1,5 MPa.
Oberflächenvorbereitung
Die Betonoberfläche muss fest, frei von losen und absandenden Teilen, Staub und Schmutz sein. Farbreste und Reste von Entschalungsmitteln, insbesondere öl- und wachshaltige, sowie an der Oberfläche sitzende Zementschlämme müssen vollständig entfernt werden.
Die Betonoberfläche ist durch Sand- bzw. Hochdruckwasserstrahlen (ab 400 bar) soweit vorzubereiten, bis Abreißfestigkeiten von mindestens 1,5 N/mm² erreicht werden.
Die Betonoberfläche muss bei der Verarbeitung mattfeucht sein, daher ist ein Vornässen vor dem Aufbringen von Disbocret Mörtel 620 erforderlich.
Stark ausgetrockneten Beton bereits am vorhergehenden Tag gründlich vornässen.
Verarbeitungstemperatur
Verarbeitungstemperatur am Untergrund:
- Mind. + 5°C,
- Max. + 35°C.
Verarbeitung
Die Verarbeitung von Disbocret Mörtel 620 erfolgt nach den Regeln der Putztechnik mit Spachtel, Kelle, Traufel oder geeignetem Spritzgerät auf den vorgenässten, mattfeuchten Untergrund.
Im ersten Arbeitsgang wird die Betonoberfläche egalisiert, im zweiten Arbeitsgang wird die geforderte Schichtdicke aufgebracht - bis zu einer Wartezeit von ca. 12 Stunden direkt, darüber oder bei ungüngstigen Trocknungsbedingungen nach Vornässen.
Beim ersten Arbeitsgang müssen große und tiefe Lunker oder Löcher unter kräftigem Druck mit Mörtel vorgefüllt und ausgepresst werden („hart abziehen“).
Die aufgezogene Egalisierschicht darf nicht mit Stahl- oder Kunststofftraufeln geglättet werden; ebenso ist das Nachpudern mit Zement, sowie das Aufziehen einer Zementschlämme untersagt.
Im zweiten Arbeitsgang wird die geforderte Schichtstärke vollflächig aufgebracht, wobei Schichtstärken über 3 mm keinesfalls in einem Arbeitsgang aufgetragen werden dürfen.
Sollten Schichten über 3 mm aufgetragen werden, ist Disbocret Mörtel 620 mehrlagig zu verarbeiten. Sobald die letzte Mörtelschicht gleichmäßig angezogen hat, ist durch gleichmäßiges Abreiben eine feingriffige, mit Sandpapier vergleichbare Oberfläche herzustellen.
Für diese Nachbearbeitung ist ein Polystyrolreibbrett, ein Moltoprene-Schwammbrett oder ein Moltoprene-Schwamm, keinesfalls eine Stahl- oder Kunststofftraufel zu verwenden; zusätzliches Wasserspritzen oder das Nachpudern mit Zement, sowie das Aufziehen einer Zementschlämme ist zu unterlassen.
Eine Nachbehandlung mit Bürsten, Quasten usw. ist nicht zulässig.
Maschinenverarbeitung (Spritzen):
Disbocret Mörtel 620 kann insbesondere mit Schneckenförderpumpen gefördert und verspritzt werden, zB. mit KIWI-Mini-Spritzmeister MSI der Fa. Kiwisch-Maschinen/Graz.
Beim ersten Spritzgang sind Löcher und Lunker zuverlässig auszufüllen und die Untergrundrauigkeit zu egalisieren. Im zweiten Spritzgang wird die eigentliche Schichtstärke aufgebracht. Sie ist wie zuvor beschrieben nachzuarbeiten.
Alle einschlägigen Normen und Richtlinien, sowie die anerkannten Regeln der Technik sind zu beachten. Für die Ausführung ist geschultes Personal (siehe ÖNORM B 4200, Teil 6) heranzuziehen.
Zwischenwartezeiten
(Bei 20°C):
Disbocret Mörtel 620 nach Disbocret Saniermörtel 633 od. 636 mind. 24 Stunden;
Disbocret Mörtel 620 nach Disbocret Mörtel 620 mind. 6 Stunden.
Nachbehandlung
Rasches Austrocknen, zB. durch Sonne oder starke Luftbewegung, muss verhindert werden; deshalb sind die Regeln für die Nachbehandlung von Mörteln unbedingt zu beachten.
Frisch hergestellte Flächen durch Abdecken mit Matten oder Plastikfolien schützen oder mehrmals täglich satt mit Wasser besprühen.
Die Nachbehandlung muss mind. 2 Tage, besser 3 - 4 Tage lang erfolgen, um optimale Oberflächenfestigkeiten zu erzielen.
Als Frischmörtelimprägnierung (Verdunstungsschutz) kann Aquastat FB nach ½ bis 3 Stunden (ausreichende Mörteloberflächenfestigkeit) aufgebracht werden.
Überarbeitbarkeit
Disbocret Mörtel 620 kann mit Anstrichstoffen, die für alkalischen Untergrund geeignet sind, überstrichen werden (zB. mit Agrosit Betoncolor, Disbocret Elastic, Disbocret Elastic Struktur, Disbocret E).
Werkzeugreinigung
Bei nicht ausgehärtetem Mörtel können Arbeitsgeräte mit Wasser gereinigt werden.
Der erhärtete Mörtel muss mechanisch entfernt werden.
Hinweise
Sofern es sich um ein kennzeichnungspflichtiges Produkt handelt beachten Sie bitte das Sicherheitsdatenblatt auf unserer Website und die Hinweise auf dem Gebinde-Etikett.