Verwendungszweck / Eigenschaften
Für mineralische Bodenflächen mit hoher, mechanischer Belastung im Industrie- und Gewerbebereich, wie z.B.: Lager und Fabrikationsräume, Verladerampen, Aufenthaltsräume. Ideal als abriebfester und rutschhemmender Einstreubelag auf erdberührten Bodenflächen in Parkhäusern/Tiefgaragen einsetzbar.
Emissionsminimiert und daher geeignet als Beschichtung in Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, Aufenthaltsräumen etc.
- einsetzbar auch auf mattfeuchten, zementgebundenen Untergründen;
- gut chemikalienbeständig;
- wasserdampfdiffusionsfähig - geeignet für erdberührte Bodenplatten ohne Abdichtung, sowie Magnesit-und Anhydritestrich (nur mit Abdichtung!);
- einsetzbar als Grundierung, Kratzspachtelung, Verlaufbeschichtung und Einstreubelag;
- rutschhemmende Oberflächen einstellbar;
- Geprüft nach den AgBB-Prüfkriterien für VOC-Emissionen aus innenraumrelevanten Bauprodukten.
Das Bewertungsschema des AgBB (Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten) wurde von den Umwelt-und Gesundheitsbehörden für die Verwendung von Baumaterialien in sensiblen Bereichen, wie z. B. Aufenthaltsräumen abgeleitet.
Eigenschaften
- Diffusionswiderstandszahl µ (H2O): ca. 6.000;
- Abrieb nach Taber (CS 10/1000 U/1000 g): ca. 75 mg/30 cm²;
- Shore-D-Härte: ca. 80;
- Druckfestigkeit: ca. 45 N/mm² (Mpa);
Chemikalienbeständigkeit in Anlehnung an DIN EN ISO 2812-3:2007 bei 20° C (7Tage)
Prüfgruppe 1 *, Ottokraftstoffe, Super und Normal nach DIN 51600 und DIN EN 228 +
Prüfgruppe 4a *, alle Kohlenwasserstoffe einschl. 2und 3 außer 4 a und 4 b
sowie gebrauchte Motoren- u. Getriebeöle +
Prüfgruppe 5 *, ein- und mehrwertige Alkohole (bis max. 48 Vol.-%
Methanol),Glykolether (einschl. 5b) +/(E)
Prüfgruppe 7 *, alle organischen Ester und Ketone (einschl. 7a) +/(E)
Prüfgruppe 8 *, wässrige Lösungen aliphatischer Aldehyde bis 40 % +/(E)
Prüfgruppe 9 *, wässrige Lösungen organischer Säuren (Carbonsäuren) bis 10 %
sowie deren Salze (in wässriger Lösung) +/-
Prüfgruppe 10 *, Mineralsäuren bis 20 % sowie sauer hydrolysierende, anorganische
Salze in wässriger Lösung (pH < 6), außer Flusssäure und oxidierend
wirkende Säuren und deren Salze +/(V)
Essigsäure 5 %ig +/-
Milchsäure 10 %ig +/-
Schwefelsäure 50 %ig +/(V)
Salpetersäure 10 %ig +/(V)
Salzsäure 30 %ig +/(V)
Ammoniak 25 %ig (Salmiakg.) +
Natronlauge 50 %ig +
Eisen(III)-chloridlsg., gesättigt +/(V)
Magnesiumchloridlsg. 35 %ig +
Dest. Wasser +
Kochsalzlsg., gesättigt +
Superbenzin +
Heiz- und Dieselkraftstoff +
Cola +/(V)
Kaffee +/(V)
Rotwein +/(V)
Lysoformlsg. 2%ig +
Shell Diala Öl +
Skydrol (Hydraulikfl.) +
Trafo-Kühlflüssigkeiten +
Zeichenerklärung: + = beständig, +/– = bedingt beständig, V = Verfärbung, E = leichte Erweichung
* Entspricht den Bau- und Prüfgrundsätzen für den Gewässerschutz des DIBt. Bei Flüssigkeiten der Gefahrklassen A I, A II und B der VbF (Verordnung über brennbare Flüssigkeiten) ist eine ableitfähige Beschichtung notwendig.
Topfzeit
Bei 20°C und 60 % rel. Luftfeuchtigkeit ca. 30 Minuten.
Höhere Temperaturen verkürzen, niedrigere verlängern die Topfzeit.
Bindemittelbasis / Wirkstoffe
Wasserverdünnbares 2K-Epoxidflüssigharz, A/F.
Farbtöne
ca. RAL 7030 (Steingrau), ca. RAL 7032 (Kieselgrau), ca. RAL 7037 (Staubgrau)
Glanzgrad
Seidenmatt.
Lagerung
Kühl, trocken, frostfrei.
Originalverschlossenes Gebinde mindestens 6 Monate lagerstabil.
Bei tieferen Temperaturen den Werkstoff vor der Verarbeitung bei ca. 20 °C lagern.
Dichte
ca. 2,0 kg/dm³.
Trockenschichtdicke
ca. 40 µm/100 g/m².
Hinweis
- UV-und Witterungseinflüsse, sowie eine Belastung mit organischen Farbstoffen (z.B. in Kaffee, Rotwein oder Blättern) oder verschiedenen Chemikalien (z.B. Desinfektionsmittel, Säuren u.a.) können zu Farbtonveränderungen führen.
Die technischen Eigenschaften und die Funktionsfähigkeit werden hierdurch nicht negativ beeinflusst.
- Bei intensiven Farbtönen kann es durch unterschiedliche Schichtdicken und ungleichmäßige Austrocknung zu leichten Farbtonunterschieden kommen.
- Während der Trocknungs-und Erhärtungsphase für gute Be-und Entlüftung sorgen, da ansonsten Farbtonunterschiede durch ungleichmäßige Austrocknung auftreten können.
- Ein Mindestverbrauch von 3,5 kg/m² darf nicht unterschritten werden, da sonst Verlaufstörungen auftreten können.
- Magnesit-Estriche (Steinholzböden) müssen nach der mechanischen Vorbereitung aufgrund ihrer offenporigen Oberfläche nach der Grundbeschichtung zwingend mit einer Kratzspachtelung überarbeitet werden.
Gutachten
- 9-1269: Nachweis der Rutschhemmung R11 V4
Materialprüf-Institut Hellberg, Adendorf.
- 9-1126: Nachweis der Rutschhemmung R10
Materialprüfinstitut Hellberg GmbH, Lüneburg.
Verpackung / Gebindegrößen
40 kg Gebinde (Masse: 36 kg Kuststoff-Hobbock, Härter: 4 kg Blech-Eimer)
Beschichtungsaufbau
- Grundbeschichtung mit Disbopox 443 EP-Imprägnierung.
- Kratzspachtelung und/oder Reparaturmörtel mit Disbopox 453 WEP Verlaufschicht + ca. 20% Füllstoff 0,1 - 0,3 mm (Disboxid 942 Mischquarz) + max. 2 % Wasser.
- Deckbeschichtung:
Verlaufbeschichtung: Disbopox 453 WEP Verlaufschicht nach einer Wartezeit von mind. 12 und max. 24 Stunden auf den vorbereiteten Untergrund gießen und gleichmäßig mit einer Hartgummi-Zahnrakel (Dreieckzahnung, mind. 8 mm) auftragen, Schichtdicke mindestens 2 mm, maximal 5 mm.
Einstreubelag (rutschhemmend): Material wie oben beschrieben zubereiten und nach einer Wartezeit von mind. 12 und max. 24 Stunden auf die vorbereitete Fläche gießen und mit einer Hartgummi-Zahnrakel (Dreieckzahnung, mind. 8 mm) gleichmäßig verteilen. Die frische Einstreuschicht vollflächig mit Füllstoff 0,3 - 0,8 (Disboxid 943) oder Füllstoff 0,7 - 1,2 mm (944 Einstreuquarz) absanden. Nach dem Erhärten der Einstreuschicht überschüssigen Quarzsand scharf abkehren und eine Zwischen- und Schlussbeschichtung mit Disbopox 447 Wasserepoxid (seidenmatt) oder Disbopox 892 WEP-Versiegelung (glänzend) im Rollauftrag applizieren.
Verarbeitung
Spachteln, Rakeln.
Verarbeitungsbedingungen
Die Untergrund-, Umgebungs- und Materialtemperatur muss während der Verarbeitung und
bis zur vollständigen Erhärtung mindestens + 10°C und darf max. 25°C betragen.
Die rel. Luftfeuchtigkeit darf 80 % nicht überschreiten. Die Untergrundtemperatur muss mind. 3°C über derTaupunkttemperatur liegen. Optimale Verlaufeigenschaften zeigt das Material ab 15°C, bei Temperaturen über 25°C ist die Verarbeitungszeit stark verkürzt, durch daraus resultierendes frühes Ansteifen des Materials leiden die Verlaufeigenschaften und damit die Oberflächenoptik. Werden die klimatischen Mindestvoraussetzungen nicht erfüllt, so kann es zu Vernetzungsproblemen kommen. Diese äußern sich in Aushärtungsstörungen, verringerter mechanischer und/oder chemischer Belastbarkeit, vermehrter Schmutzaufnahme, schlechter Reinigbarkeit.
Materialzubereitung
Härter und Grundmasse einzeln aufrühren. Anschließend Härter der Grundmasse zugeben und mit einem langsam laufenden Rührwerk (400 U/min.) intensiv mischen, bis eine homogene, schlierenfreie Masse entsteht. Anschließend umtopfen und unter gründlichem Rühren die laut unten stehender Tabelle erforderliche Sand-bzw. Wassermenge zugeben und durch ausreichendes Mischen eine klumpenfreie, homogene Mischung herstellen.
Standardfarbtöne können zur Einstellung der Verarbeitungskonsistenz mit 2 - 5 Gew.-% Wasser verdünnt werden.
Verdünnung
Wasser.
Mischungsverhältnis
Grundmasse : Härter = 9 : 1 Gewichtsteile
Verbrauch
- Grundbeschichtung*:
Disbopox 443 EP-Imprägnierung, ca. 0,15 - 0,25 kg/m².
- Kratzspachtelung*:
Disbopox 453 WEP-Verlaufschicht ca. 1,0-1,2 kg/m²/mm + Füllstoff 0,1 - 0,3 mm (Disboxid 942 Mischquarz) ca. 0,2 - 0,25 kg/m²/mm.
- Reparaturmörtel*:
Disbopox 453 WEP-Verlaufschicht ca. 0,3 kg/m²/mm + Füllstoff 462 (Disboxid 946 Mörtelquarz) ca. 1,5 kg/m²/mm.
- Verlaufbeschichtung glatt, mind. 2 mm, max. 5 mm Nassschichtdicke.
Disbopox 453 WEP-Verlaufschicht, ca. 1,8 -2,0 kg/m²/mm.
- Einstreuschicht rutschhemmend:
Disbopox 453 WEP-Verlaufschicht, ca. 3,0 kg/m²;
Füllstoff 0,1 - 0,3 mm (Disboxid 942 Mischquarz), ca. 0,6 kg/m²;
Abstreuung Disboxid 943 oder 944 Einstreuquarz, ca. 3,0 - 4,0 kg/m².
- Versiegelung seidenmatt:
Disbopox 447 Wasserepoxid, ca. 0,25 kg/m²/Arbeitsgang.
- Versiegelung glänzend:
Disbopox 892 WEP-Versiegelung, ca. 0,25 kg/m²/Arbeitsgang.
*Exakte Verbrauchswerte durch Musteranlegung am Objekt ermitteln.
Mindestaufbringmenge
Ein Mindestverbrauch von 3,5 kg/m² darf nicht unterschritten werden, da sonst Verlaufstörungen auftreten können.
Trocknung / Trockenzeit
Begehbar nach ca. 1 Tag (bei 20 °C und 60 % rel. Luftfeuchte), mechanisch belastbar nach ca. 3 Tagen, völlig ausgehärtet nach 7 Tagen. Bei niedrigen Temperaturen verlängern sich die angegebene Zeiten entsprechend. Während des Aushärtungsprozesses (ca. 16 Stunden bei 20 °C) aufgetragenes Material vor Feuchtigkeit schützen, da sonst Oberflächenstörungen und Haftungsminderungen auftreten können.
Werkzeuge
Glättkelle, Zahnrakel, Stachelwalze.
Werkzeugreinigung
Sofort nach Gebrauch und bei längeren Arbeitsunterbrechungen mit Wasser oder warmen Seifenwasser reinigen. Ausgehärtetes Material kann nicht mehr angelöst werden, Entfernung nur mechanisch möglich.
Hinweise
Die Wartezeit zwischen den verschiedenen Arbeitsgängen muss bei 20 °C mindestens 16 Stunden und darf max. 20 Tage betragen. Höhere Temperaturen verkürzen und niedrigere Temperaturen verlängern die Wartezeiten.
Reinigung & Pflege
Reinigungshinweise und Pflegeempfehlungen für Disbon Fußböden beachten. Die produktspezifischen Pflegeempfehlungen sind beim Avenarius-Agro Kunden-Service-Center erhältlich.
Untergrundvorbereitung
Mechanisch durch z.B. Kugelstrahlen oder Fräsen und Kugelstrahlen. Ausbruch-und Fehlstellen im Untergrund mit den Disbocret®-PCC-Mörteln oder den Disbon EP-Mörteln oberflächenbündig verfüllen.
Altanstriche und nicht- oder schlechthaftende 2K-Beschichtungen sind zu entfernen.
Glasartige Oberflächen und starre, festhaftende 2K-Beschichtungen reinigen, anschleifen bzw. matt strahlen.
Geeignete Untergründe
Geeignet für alle mineralischen Untergründe, die tragfähig, formstabil, fest, frei von losen Teilen, Staub, Ölen, Fetten, und allen trennend wirkenden Substanzen sind. Zementgebundene, kunststoffvergütete Ausgleichsmassen sind, ggf. anhand von Musterflächen, auf ihre Beschichtungsfähigkeit hin zu überprüfen.
Oberflächenzugfestigkeit: i.M. mindestens 1,5 N/mm², kleinster Einzelwert 1,0 N/mm². Nassgereinigter Beton oder Zementestrich muss in der Oberfläche matt abgetrocknet sein,
glänzende Wasserfilme sind unzulässig.
Die Untergründe müssen ihre Ausgleichsfeuchte erreicht haben:
Anhydritestrich: max. 0,5 Gew.-%;
Magnesitestrich: 2-4 Gew.-%;
Steinholzestrich: 4-8 Gew.-%.
Ergänzungsprodukte / Systemkomponenten
Siehe eigene TI´s:
- Disbopox 443 EP-Imprägnierung;
- Disbopox 447 Wasserepoxid;
- Disbopox 892 WEP Versiegelung.
Hinweise
Sofern es sich um ein kennzeichnungspflichtiges Produkt handelt, beachten Sie bitte das Sicherheitsdatenblatt auf unserer Website und die Hinweise auf dem Gebinde-Etikett.