Beschreibung / Werkstoff
Pigmentiertes, ableitfähiges, lösemittelfreies 2K-Epoxidflüssigharz-System A/F
Verwendungszweck / Eigenschaften
Für innenliegende mineralische Bodenflächen mit hoher mechanischer Beanspruchung auf denen Erdableitwiderstände RE kleiner 10? Ohm gem. DIN EN 61 340-4-1 und DIN EN 1081 und DIN IEC 61 340-5-1 vorgeschrieben sind, wie z. B.: Räume, in denen explosionsgefährdete Stoffe produziert und gelagert werden, Werkhallen der Halbleiterindustrie, Laboratorien und medizinisch genutzte Räume mit elektronischen Geräten, Flugzeugwartungshallen, Räume mit elektronisch gesteuerten Flurförderfahrzeugen.
Durch die emissionsminimierte, TÜV schadstoffgeprüfte und -überwachte Formulierung besonders geeignet für alle "sensiblen" Bereiche wie Aufenthaltsräume, Krankenhäuser usw.
Topfzeit
ca. 25 Min. bei 20°C und 60% rel. Luftfeuchtigkeit.
Höhere Temperaturen verkürzen, tiefere Temperaturen verlängern die Topfzeit.
Farbtöne
Nach RAL.
Glanzgrad
Glänzend.
Technische Daten
- Druckfestigkeit: ca 79 N/mm²;
- Biegezugfestigkeit: ca. 30 N/mm²;
- Abriebfestigkeit: Nach Taber CS 10/1000 U/1000 g: 50 mg/30 cm²;
- Gleitreibungskoeffizient (glatte Ausführung) > 0,44
- Chemikalienbeständigkeit in Anlehnung an DIN EN ISO 2812-3:2007 bei 20° C (7 Tage)
Essigsäure 5 %ig + (V)
Essigsäure 10 %ig + (V)
Salzsaure 10 %ig + (V)
Schwefelsäure ≤ 10 %ig + (V)
Schwefelsäure 20 %ig + (V)
Zitronensäure 10 %ig +
Ammoniak 25 %ig (Salmiakg.) +
Calciumhydroxid +
Kalilauge 50 %ig +
Natronlauge 50 %ig +
Eisen III Chloridlsg., gesättigt + (V)Lysoformlsg. 2 %ig + (V)
Magnesiumchloridlsg. 35 %ig +
Dest. Wasser +
Kochsalzlsg., gesättigt +
Testbenzin (Terpentin-Ersatz) +
Waschbenzin +
Xylol + (V)
Ethanol + (V)
Benzin DIN 51 600 + (V)
Superbenzin + (V)
Kerosin + (V)
Heiz- und Dieselkraftstoff +
Motorenöl +
Coca-Cola + (V)
Kaffee + (V)
Rotwein + (V)
Skydrol (Hydraulikfl.) +
Trafo-Kühlflüssigkeiten +
Zeichenerklärung: + = beständig, V = Verfärbung.
Lagerung
Kühl, trocken, frostfrei.
Originalverschlossenes Gebinde mindestens 2 Jahr lagerstabil.
Bei tieferen Temperaturen den Werkstoff vor der Verarbeitung bei ca. 20°C lagern.
Dichte
ca. 1,4 kg/dm³.
Trockenschichtdicke
ca. 70 µm/100g/m².
Hinweis
- Bedingt durch die Zugabe von leitfähigen Kohlenstoff-Fasern kann es insbesondere bei den Sonderfarbtönen zu einer optischen Beeinträchtigung des Farbtons kommen.
Durch die Zugabe von Kohlefasern zur Erreichung der Leitfähigkeit ist die exakte Einstellung des Farbtones nicht möglich.
Wir verweisen besonders auf die Notwendigkeit, die Masse (Teil A) und auch die Mischung intensiv aufzurühren, um die Kohlefasern gut aufzuschliessen und Klumpenbildung zu vermeiden.
- UV-und Witterungseinflüsse, sowie eine Belastung mit organischen Farbstoffen (z.B. in Kaffee, Rotwein oder Blättern) oder verschiedenen Chemikalien (z.B. Desinfektionsmittel, Säuren u.a.) können zu Farbtonveränderung/Ausbleichen/Verringerung des Glanzgrades führen.
Die technischen Eigenschaften und die Funktionsfähigkeit werden hierdurch nicht negativ beeinflusst.
- Schleifende Beanspruchung führt zum Verkratzen der Oberfläche.
Gutachten
- 1-1115 Nachweis der Dekontaminierbarkeit nach DIN 25415, Teil 1;
Fachhochschule Aachen.
- 1-1123 Prüfung der elektrostatischen Eigenschaften;
Polymerinstitut Flörsheim.
Verpackung / Gebindegrößen
25 kg. 20 kg Masse (Teil A), 5 kg Härter (Teil B).
Beschichtungsaufbau
Grundbeschichtung: Disboxid 462 EP-Grundier-und Mörtelharz;
Erdungsanschlüsse: Leitfähiges Kupferband; Disboxid 975 Leitset
Leitfähige Zwischenbeschichtung: Disbon WHG 5022 Leitschicht od. Disboxid 471 AS-Grund;
Deckbeschichtung: Disboxid 472 EP-Verlaufschicht AS.
Verarbeitung
Grundbeschichtung:
Mit Disboxid 462 EP-Grundier-und Mörtelharz und glattem Hartgummischieber und Walzen
porenfrei grundieren.
Verbrauch*: ca. 0,3 kg Disboxid 462 EP-Grundier-und Mörtelharz/m².
Frische Grundierung nach Bedarf absanden. Die nicht abgesandete Grundierung muss innerhalb von 3 Tagen mit Disbon WHG 5022 Leitschicht od. Disboxid 471 AS-Grund
überarbeitet werden.
Kratzspachtelung (Bedarfsposition)
Raue, porige Untergründe nach der Grundierung zusätzlich mit einer Kratzspachtelung
egalisieren.
Verbrauch*: ca. 0,8 kg Disboxid 462 EP-Grundier-und Mörtelharz + ca. 0,8 kg Füllstoff 0,1 - 0,3 mm (Disboxid 942 Mischquarz)/m²/mm.
Die frische Kratzspachtelung vollflächig mit Füllstoff 0,1 -0,3 mm (Disboxid 942 Mischquarz) absanden.
Verbrauch*:ca. 1,5 - 2,0 kg Füllstoff 0,1 -0,3 mm (Disboxid 942 Mischquarz)/m²
Verlegen der Erdungsanschlüsse.
Auf die erhärtete Grundierung Kupferband (Länge ca. 50 cm) - umlaufend an den
Wandbereichen (siehe Abb.) - mit max. 20 m Abstand aufkleben. Es sind mindestens 2
Erdanschlüsse anzubringen. Hierfür die Leitkontaktpunkte aus dem Disboxid 975 Leitset
verwenden. Flächen, die durch Fugen getrennt sind, müssen separat geerdet werden.
Bei sehr großen zusammenhängenden Flächen muss der max. Abstand zu den Kupferbändern von 20 m eingehalten werden, indem an Stützen oder Einbauteilen zusätzlich Erdungsanschlüsse angeschlossen werden. Die Oberfläche des Kupferbandes muss mit einem mit Verdünnung 224 befeuchteten Lappen gereinigt werden. Das Kupferband nach Abschluss der Beschichtungsarbeiten bauseits an die Erdung anschließen.
Leitfähige Zwischenbeschichtung:
Nach dem Verlegen des Kupferbandes auf die gesamte Fläche Disbon WHG 5022
Leitschicht od. Disboxid 471 AS-Grund mit einer Walze auftragen. Nach Aushärtung der
Leitschicht, jedoch vor dem Auftrag der Schlussbeschichtung, muss eine Überprüfung der Ableitfähigkeit erfolgen. Der Erdableitwiderstand darf nicht über 50 kOhm liegen.
Der Abstand zwischen Messelektrode und Erdanschluss soll zwischen 8 und 10 m liegen.
Sollte der Widerstand zu hoch sein, müssen zusätzliche Erdanschlüsse angebracht werden.
Verbrauch*: ca. 0,1 kg Disbon WHG 5022 Leitschicht od. Disboxid 471 AS-Grund/m².
Hinweis: Während der Trocknungs- und Erhärtungsphase für gute Be- und Entlüftung
sorgen.

Schlussbeschichtung für mechanisch hochbeanspruchte Böden:
Glatte Oberfläche:
Um partielle Faseranreicherungen zu vermeiden, muss Disboxid 472 EP-Verlaufschicht AS unbedingt intensiv aufgerührt werden.
Disboxid 472 EP-Verlaufschicht AS auf die Bodenfläche gießen und mit einer Zahnrakel (3 oder 4 mm Dreiecks- oder Trapezzahnung)** gleichmäßig verteilen.
Nach ca. 10 Minuten zwingend mit einer Stachelwalze entlüften, um die Kohlefasern auszurichten.
Verbrauch*: ca. 2 kg Disboxid 472 EP-Verlaufschicht AS/m².
* Exakte Verbrauchswerte durch Musterlegung am Objekt ermitteln.
** Hierbei handelt es sich um eine Empfehlung. Die Zahngröße ist abhängig von der
Verschleißfestigkeit der Rakel, Temperatur und Untergrundgegebenheiten.
Auftragsverfahren
Spachteln, Rakeln.
Verarbeitungsbedingungen
Die Untergrund-, Umgebungs- und Materialtemperatur muss während der Verarbeitung und bis zur vollständigen Erhärtung mindestens + 10°C und darf max. 30°C betragen.
Die rel. Luftfeuchtigkeit darf 80 % nicht überschreiten.
Die Untergrundtemperatur muss mind. 3°C über der Taupunkttemperatur liegen.
Optimale Verlaufeigenschaften zeigt das Material ab 15°C, bei Temperaturen über 25°C ist die Verarbeitungszeit stark verkürzt, durch daraus resultierendes frühes Ansteifen des Materials leiden die Verlaufeigenschaften und damit die Oberflächenoptik. Werden die klimatischen Mindestvoraussetzungen nicht erfüllt, so kann es zu Vernetzungsproblemen kommen. Diese äußern sich in Aushärtungsstörungen, verringerter mechanischer und/oder chemischer Belastbarkeit, vermehrter Schmutzaufnahme, schlechter Reinigbarkeit.
Mindestverarbeitungstemperatur
10 °C
Materialzubereitung
Härter der Grundmasse zugeben. Mit langsam laufendem Rührwerk (max. 400 U/min.) intensiv mischen, bis ein schlierenfreier und gleichmäßiger Farbton entsteht. In ein anderes Gefäß umfüllen und nochmals gründlich mischen.
Mischungsverhältnis
Grundmasse : Härter = 4 : 1 Gewichtsteile.
Verbrauch
Siehe Verarbeitung.
Trocknung / Trockenzeit
Das fertige Beschichtungssystem ist bei 20 °C und 60 % relativer Luftfeuchte nach ca. 16 Stunden begehbar, nach ca. 3 Tagen mechanisch belastbar und nach ca. 7 Tagen völlig ausgehärtet. Bei niedrigen Temperaturen entsprechend länger.
Während des Aushärtungsprozesses (ca. 16 Stunden bei 20 °C) aufgetragenes Material vor Feuchtigkeit schützen, da sonst Oberflächenstörungen und Haftungsminderungen auftreten können.
Werkzeugreinigung
Sofort nach Gebrauch und bei längeren Arbeitsunterbrechungen mit Verdünnung 215, Verdünnung 224 oder Reinigungsmittel K.
Ausgehärtetes Material kann nicht mehr angelöst werden, Entfernung nur mechanisch möglich.
Hinweise
Ein Materialverbrauch von ca. 2,5 kg/m² darf nicht überschritten werden, da sonst die Leitfähigkeit nicht mehr gewährleistet werden kann. Disboxid 472 EP-Verlaufschicht AS darf nicht mit Quarzsand gefüllt werden. Die Schlussbeschichtung darf nur in einem Arbeitsgang ausgeführt werden.
Bei Reparaturen oder einer Überarbeitung ist eine leitfähige Zwischenbeschichtung mit Disbon WHG 5022 Leitschicht od. Disboxid 471 AS-Grund einschließlich Erdung erforderlich.
Reinigung & Pflege
Allgemeine Reinigungshinweise und Pflegeempfehlungen für elektrisch ableitfähige Disbon Fußböden beachten. Die produktspezifischen Pflegeempfehlungen sind beim Avenarius-Agro Kunden-Service-Center erhältlich.
Untergrundvorbereitung
Mechanisch durch z.B. Kugelstrahlen oder Fräsen. Ausbruch- und Fehlstellen im Untergrund mit den Disbocret-PCC-Mörteln oder den Disbon EP-Mörteln oberflächenbündig zu verfüllen.
Obwohl für Disboxid 472 EP-Verlaufschicht AS an sich keine Fugen erforderlich sind, muss auf die Untergrundgegebenheiten Rücksicht genommen werden und statisch erforderliche Fugen, Bauwerksfugen oder vom Untergrund her notwendige Fugen durchgebildet werden. Sich später bildende Risse im Untergrund können von der Kunststoffbeschichtung nicht überbrückt werden.
Geeignete Untergründe
Geeignet für zementöse Untergründe (Beton, Zementestrich), die tragfähig, formstabil, fest, frei von losen Teilen, Staub, Ölen, Fetten, Gummiabrieb und sonstigen trennend wirkenden Substanzen sind. Zementöse, kunststoffvergütete Ausgleichsmassen sind auf ihre Beschichtungsfähigkeit hin zu überprüfen, ggf. sind Probeflächen anzulegen.
Oberflächenzugfestigkeit: Im Mittel mindestens 1,5 N/mm², kleinster Einzelwert 1,0 N/mm².
Der Untergrund muss seine Ausgleichsfeuchte erreicht haben: max. 4 Gew.-%
Aufsteigende Feuchtigkeit ist auszuschließen.
Ergänzungsprodukte / Systemkomponenten
Siehe eigene TI`s:
- Disboxid 462 EP-Grundier-und Mörtelharz;
- Disboxid 471 AS-Grund;
- Disbon WHG 5022 Leitschicht.
Sonderzubehör:
- Kupferband 9 mm selbstklebend
- Disboxid 975 Leitset